Altes Land, Buxtehude, Stade - Geschichten, Bilder, Wege – Buch gebraucht kaufen
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gebrauchtes Buch
376721198X
(ISBN-13: 9783767211988)Buchseiten in akkuratem Zustand, wie neu, wie ungelesen. Keine Eintragungen, keine Flecken, Knicke, Einrisse oder gar losen Seiten.
Anbei auch ein Werbezettel und eine Postkarte des Verlags.
Sehr gut als Geschenk geeignet.
»Der Elbstrom braust mir durch die Adern ...« Der Satz, den Christian Dietrich Grabbe dem Welfenherzog Heinrich dem Löwen in seinem Drama »Die Hohenstaufen« in den Mund legte, könnte auch über der Geschichte des Alten Landes stehen. Durch Jahrhunderte hat der Fluss das Leben der Menschen bestimmt. Hat ihnen Auskommen beschert und sie dann doch untergehen lassen, wenn er wieder einmal eine »Jahrhundertflut« als Massenbegräbnis über das Land geschickt hat. Dennoch haben die Bewohner an seinen Ufern nicht aufgegeben. Und in mehr als zweitausend Jahren ein Kulturland geschaffen, das heute geradezu paradiesische Züge trägt. Auch wenn es manchem vielleicht zu perfekt, zu sauber geharkt und zu übersichtlich ist.
Erstaunlich früh schon haben sich Menschen in das Urstromtal der Elbe gewagt. Und an der Lühe-Mündung gefundene Waffen lassen sich auf die letzte Eiszeit vor 10000 Jahren datieren. Um 600 v Chr. haben sich dann Siedler an den Ufern der Elbe niedergelassen. Als kulturell hochstehend gelten die von Plinius beschriebenen Chauken, die um die Zeitenwende eingewandert sind. Doch ihnen war keine dauerhafte Bleibe beschieden. Um 200 n. Chr. setzten die Sachsen über die Elbe. Und wurden durch Übersiedlung, Vertreibung und Unterjochung Herren in dem immer wieder überschwemmten Amphibienland. Dabei hatten sie durchaus Erfolg mit der Landwirtschaft. Getreide gedieh gut auf den fruchtbaren Böden. Auf im Sommer trockenen Wiesen weidete das Vieh. Ihre Häuser errichteten sie auf Wurten, die, den Halligen nicht unähnlich, mit ringförmigen Sommerdeichen geschützt waren. Wie viele dieser Bauern um 800 herum von Karl dem Großen zwangsumgesiedelt worden sind, als er die Sachsen zu unterwerfen trachtete, weiß man nicht. In jedem Fall hat der Frankenkaiser auch Einfluss in dieser Region genommen und einmal auch das nahe Hollenstedt besucht. Schon damals werden Kolonisten ins Land gekommen sein. Und vermutlich - so jedenfalls der Historiker Friedrich A. Schröder - waren vereinzelt auch schon die sagenumwobenen Holländer dabei, die heute in den Köpfen der Menschen herumspuken. Immer wieder werden sie als die Urväter der Altländer genannt. Sicherlich nicht ganz zu Recht. Denn die wichtigste Quelle, eine von dem hamburgischen Erzbischof Friedrich ausgestellte Urkunde, berichtet lediglich davon, dass der Kirchenfürst von gewissen diesseits des Rheins wohnenden Holländern um die Nutzung von bisher unbebautem sumpfigem, den Einheimischen unnützem Gelände zur Urbarmachung gebeten worden sei.
Der Holländermythos entstand vermutlich gerade durch die unpräzisen Angaben, die diesem - nicht mehr im Original vorhandenen - Dokument zugrunde liegen. Denn diesseits des Rheines gab es ja auch andere sumpfige Landstriche, die gemeint gewesen sein können. Ein klares Bild über die Besiedlung bleibt folglich auch Illusion. Denn natürlich werden nicht Tausende von Niederländern ins Land geströmt sein, um hier ein zweites Holland zu erbauen. Wie in vielen damals neu erschlossenen Gegenden stammten die Bauern - meist »weichende zweite Söhne« - aus den unterschiedlichsten Regionen des Reiches. Und auch von der mageren Geest werden sie ins fruchtbare Marschenland gekommen sein. Dabei haben Holländer als »Oberingenieure« und Experten im Entwässerungswesen sicherlich eine führende Rolle gespielt. Und da sie im Gepäck auch noch ein perfekt ausgearbeitetes Rechtssystem hatten, wurde einzelnen Ortschaften das holländische, damals sehr freizügige Recht zugestanden. Andere Dörfer aber wurden nach dem sächsischen Codex behandelt. Einen Anspruch auf eine eigene Kirche stand beiden Verwaltungseinheiten zu: Die ungewöhnlich hohe Anzahl von Gotteshäusern im Alten Land lässt sich heute aus diesem alten Recht erklären. [...]
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